Alles bleibt alt

seit wenigen monaten gibt es einen neue fachgruppenobfrau für die fachgruppe werbung und marktkommunikation. kollegin kraft-kinz hat sich viel vorgenommen, wollte eigentlich alles besser machen und scheitert dennoch schon nach wenigen wochen an den eigenen ansprüchen.

ich finde das bedauerlich, denn ich hätte mir wirklich einen neuanfang für die mitglieder meiner fachgruppe gewünscht, doch es wird immer klarer mit diesem politischen angebot mit diesem personal von schwarz und grün ist das nicht zu machen. zu sehr ist man persönlich in verschiedene projekte verstrickt, viel zu wenig stehen das wohl und die probleme unserer mitglieder im vordergrund.

an ein paar wenigen beispielen will ich versuchen zu erklären, was alles alt bliebt:

  • noch immer redet man davon „dass es unserer branche schlecht gehe“ ich kann mit dem begriff branche nichts mehr anfangen. er meint damit im kern immer etablierte größere einheiten, aber nicht den großteil unserer mitglieder also EPUs und KMUs.
  • krampfhaft versucht man daher branchenthemen zu behandeln und übersieht dabei die wahren probleme unserer mitglieder, die immer existenzbedrohender werden.
  • die sinnlose geldverschwendung wird in trauter eintracht zwischen grün und schwarz vollzogen, oft obwohl so gut wie alles gegen ein projekt spricht, aber die koalitionstreue steht über der sinnhaftigkeit. politik von gestern.
  • vergaben werden, wie ich leider selber wieder miterleben musste, höchst fragwürdig abgewickelt und zeigen damit einmal mehr, dass persönliche beziehungen mehr zählen, als die qualifikation. von schwarz erwartet man in dieser hinsicht nichts anderes, die enttäuschung darüber hält sich daher in grenzen, dass die grüne wirtschaft mitmacht und dann offenkundige verdachtsmomente „entrüstet“ von sich weist, überrascht ein wenig, aber nach 4 jahren auch schon kaum mehr.
  • besonders frappierend an dieser stelle, dass gerade vertreter der grünen wirtschaft sich gegen eine pr-betreuung durch eine EPU aussprechen („wir wollen nicht opfer einer grippe werden wollen)
  • dass man für einen pitch nur 1000 euro abstandshonorar zahlen will, offenbart wie scheinheilig man das thema schwarze schafe betreibt. welche vorbildwirkung hat die fachgruppe werbung wien, wenn ihr konzepte, ideen und strategien selbst nichts wert sind?
  • im gegenzug lehnt man ein weiteres mal mit fadenscheinigen argumenten eine studie zur ausbildungssituation in den berufsgruppen der fachgruppe werbung ab. die stellvertretende fachgruppenobfrau der grünen wirtschaft hat wohl angst davor hat, überprüft zu werden. der persönliche vorteil zählt also mehr, als das allgemeinwohl
  • wichtige themen wie karenzgeldbezug / betriebshilfe und ruhendes gewerbe, schwachstellen der sva, datenschutzbestimmungen der eu, die fragen des urheberrechtes etc. werden nach drei stunden unter allfälliges behandelt.
  • zu themen wir das lobbyinggesetz hat man noch immer keine expertise und lässt sich von anderen fachgruppen am nasenring durch die manege führen.
  • dass jenen, die die mehrheit in der fachgruppe stellen, keine themen einfallen und sie sich daher fleißig von uns bedienen, soll mir recht sein, wenn es unseren mitgliedern nutzt. schäbig daran ist nur, dass man zuerst unsere vorschläge ablehnt, um sie wenig später selbst aus dem hut zu zaubern.
das ist wirklich nur ein kurzer abriss aus einer einzigen fachgruppenausschusssitzung, doch er zeigt, es muss sich etwas grundlegendes ändern. ändern können wir das jedoch nur gemeinsam, denn jene die zurzeit in der wirtschaftskammer das sagen haben, haben einen vorteil auf ihrer seite: sie spekulieren mit dem verdruss der mitglieder und gehen davon aus, dass diese nicht zur wahl gehen. und wenn sie es tun, dann hoffen vertreter wie jene der grünen wirtschaft, dass sie den zeitgeist auf ihrer seite haben. doch wie wir seit einigen monaten wissen, scheint der zeitgeist nun vor allem pink zu leuchten, vielleicht ergibt sich ja auch dadurch eine neue option, die für uns alle etwas neues hervorbringt.

8000 mitglieder der fachgruppe werbung wien hätten es sich verdient.

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