als geübter österreicher ist man ja einiges gewohnt. wir sind weltmeister der mittelmäßigkeit, rühmen uns jedoch verkannte weltmeister zu sein. die werbung in diesem land ist beinahe eine paradedisziplin für diese these.
was sich in der fachgruppe werbung wien abspielt, verdient nicht mal mehr das prädikat mittelmäßig. hier wird auf eine art und weise gearbeitet, die jedes mitgliedsunternehmer der fachgruppe geradewegs in den konkurs schicken würde. dass man mit kritik an dieser schludrigen arbeit nicht gut umgehen kann, versteht sich von selbst und daher verwundert es auch nicht wirklich, dass schwarz und grün nun keine informationen mehr an den fachgruppenausschuss geben wollen. dass die grünen bei einer solchen demokratiepolitischen jämmerlichkeit mitmachen, müssen sie mit sich selbst ausmachen. es ist auf jeden fall eine missachtung eines aufsichtsgremiums.
nicht nur deswegen war es mir heute nicht mehr möglich, dem budgetvoranschlag für 2013 zuzustimmen. gelder die man einmal freigibt, werden mir einfach zu freihändig vergeben, ausschreibungen finden nicht statt und die sinnhaftigkeit von manchen projekten erschließt sich mir auch beim zweiten mal hinsehen nicht.
die heutige fachgruppenausschusssitzung brachte daher folgende erkenntnis:
- keine informationen zum projektstatus nfc-mitgliederkarte, man will innerhalb von 30 tagen schriftlich auf meine anfrage antworten.
- keine aufschlüsselung der entstandenen kosten für den relaunch der website und der facebookseite der fachgruppe.
- nachdem die website nun in das portal der wirtschaftskammer wien zurück integriert werden soll, waren sämtliche aufwendungen der lezten 2 jahre mehr oder weniger sinnlos. den selbst definierten ansprüchen wurde die website sowieso nie gerecht.
- es gab eine präsentation zum handbuch werbung, das briefing für die beiden präsentationen wurde dem ausschuss jedoch vorenthalten. ich konnte mich des eindrucks nicht erwehren, dass die entscheidung eigentlich schon vor der abstimmung feststand. von beiden anbietern wurden grafische konzepte vorgestellt, die so keinen sinn machten, weil das ganze in die gestaltung der plattform kommunikationsinvestition einfließen soll. das briefing war wohl in der eile sehr undurchdacht und lückenhaft ausgefalllen. die kostenvoranschläge der anbieter durften wir nicht erfahren, man ließ uns nur wissen, dass sie innerhalb des budetrahmens lägen. was vieles bedeuten kann.
- auf unser betreiben hin, wird zumindest die einzige kampagne der fachgruppe werbung, die eine gewisse relevanz erreichen konnte, wiederbelebt – die schwarzen schafe. eine kampagne die noch von karl javurek initiiert wurde.
- zum zweiten mal in folge wurde von kollegin lehmann ein antrag auf vergabe von stipendien eingebracht. in den genuss sollten studierende der werbeakademie, der fachhochschule und des lehrgangs marketing an der wu kommen. was wieder fehlte, waren klare nachvollziehbare vergabekriterien und vor allem eine erklärung dafür warum nur diese drei institutionen indirekt gefördert werden sollten. ein im letzten ausschuss angeregter runder tisch zum thema ausbildung wurde nicht einberufen.
- mehrere drucksorten als teil der plattform kommunikationsinvestition werden vorgelegt. warum die innengestaltung der broschüre „unternehmenserfolg durch marktforschung“ vom rest abweicht und somit das corporate design schon gleich am anfang nicht eingehalten wird, entzieht sich meiner kenntnis. ein lektorat hätte in diesem fall auch nicht geschadet, wie auch eine ordentliche reinzeichung. doch von der fachgruppe werbung wien wollen wir nicht zu viel verlangen. das buch „nimm mich“ der pitch als chance und falle ist gefällig geschrieben, zielt aber auf klassische agenturen und ihre kunden ab und schließt somit 3/4 unserer mitglieder aus. ich finde es schade, dass man die chance nicht genutzt hat, kunden die vorteile von bietergemeinschaften und kleinen einheiten zu erklären. zudem denke ich, dass man sich vom begriff agentur, wie man ihn landläufig kennt, verabschieden wird müssen.
- noch in der sitzung haben wir zum wiederholten male darauf aufmerksam gemacht, dass man die fachgruppentagung attraktiver gestalten muss, und dass 12.00 uhr an einem arbeitstag kein optimaler zeitpunkt für eine solche veranstaltung wäre. unsere einwände wurden nicht ernst genommen und auf rund 250 anmeldungen verwiesen, mehr seien es auch in der vergangenheit nicht gewesen. fakt ist, gekommen sind rund 30 mitglieder der fachgruppe (von über 9000) und diese mussten sich 30 minuten lang ein stakkato des obmanns über seine vermeintlichen leistungen anhören, das nur durch den gefälligen applaus seiner werten claqueure unterbrochen wurde. so verschreckt man die letzten interessierten.