gestern war es wieder mal so weit, eine von vier fachgruppensitzungen der fachgruppe werbung wien fand statt und es war durch die vorkommnisse der letzten monate schon im vorfeld klar, dass es eine hitzige sitzung werden sollte.
ich will mich auch nicht mit details aufhalten, denn es krankt systemisch bei jenen, die die verantwortung übernommen haben, zusammen die geschicke der fachgruppe zu leiten. in diesem fall wirtschaftsbund und grüne wirtschaft. teils bin ich ehrlich verwundert darüber, wie man agiert und beschlüsse herbeiführen will, oder aber ohne beschlüsse aufträge vergibt, oder beschlüsse bis an die grenze jeder belastbarkeit interpretiert, um vergaben vornehmen zu können. dass die grüne wirtschaft diese handlungen im präsidium kritisiert, jedoch im entscheidenden gremium im fachgruppenausschuss klein beigibt, verstehe ich nicht ganz.
wenn ich wohlwollend die motive untersuche, könnte man behaupten, dass man nach der leitlinie operiert „der zweck heiligt die mittel“, doch so darf es nicht sein. so toll kann kein projekt sein, dass wir vergaberegeln vergessen. wir haben die interessen der mitglieder zu vertreten, wir sollten mit den geldern der mitglieder sorgsam umgehen, wir sollten gerade auch im lichte der letzten jahre und monate im zusammenhang mit korruptionsfällen und gelebter intransparenz ein vorbild sein. nur leider klaffen anspruch und wirklichkeit oft sehr weit auseinander.
aufträge über mehrere 10 000 euro sollen ohne unterlagen vergeben werden, die vorauswahl der agenturen verläuft intransparent und nicht nachvollziehbar. vorabbeschlüsse für kampagneninhalte werden ignoriert, wichtige unterlagen für die beurteilung des eigenen prestigeprojektes „plattform kommunikationsinvestition“ nicht zur verfügung gestellt. arbeitskreise, die zu wichtigen themen eingerichtet wurden, werden nicht mehr einberufen, usw. usw.
das alles sind ja zustände, die nicht team werbung wien oder ich persönlich zu verantworten haben, sondern eben wirtschaftsbund und grüne wirtschaft. aus dieser verantwortung unprofessionell zu arbeiten, können sie sich auch nicht absentieren.
diese wahrheit tut weh. sie ist unangenehm. sie wirft schatten über eine glatte kammeroberfläche. es passt daher zu diesem bild, dass ich persönlich als störer empfunden werde. nicht die ursache ist also das problem, sondern der finger in der wunde. und weil mich kollegin lehmann gestern sehr persönlich ansprach, soll sie doch mal nachfragen, wie ihr parteifreund peter pilz oft von rot, blau, orange, schwarz empfunden wird? ob sie ihn auch als einen störer und atmosphärischen vergifter wahrnimmt, ob seine arbeit keinen sinn macht?
wenn also die qualität der arbeit innerhalb der fachgruppe werbung wien nicht besser wird, werden wir auch nicht aufhören, über diese missstände zu informieren. im übrigen bin ich in diesem punkt der meinung, dass der wirtschaftsbund, pragmatisch wie er ist, die zeichen der zeit schon erkannt hat.