Vertrauen und Glaubwürdigkeit sind harte Währungen

heute gab es wieder ein treffen der arbeitsgruppe „plattform investitionsinvestition“ und einmal mehr wurde deutlich, dass wir in einer sackgasse stecken. eine selbstverschuldete sackgasse wie ich meine.

schon der erste arbeitstitel „wert der kommunikation“ machte deutlich, dass es sich hierbei um ein mammutthema handelt, das sehr sehr viele sichtweisen zulässt. ich habe, das bei vielen gelegenheiten geäußert und auch eingebracht.
zudem gibt es verschiedene interessenslagen, die alle für sich einzeln genommen legitim sind. die eingeladenen verbände  haben z.b jeder für sich ein explizites vertretungsinteresse für ihre mitglieder, fachverband werbung und die fachgruppe werbung wien sollten alle ihre mitglieder gleichberechtigt oder schwerpunktmässig vertreten. ich spreche keinem verband und schon gar nicht einem engagierten im arbeitskreis eherne motive ab, doch es bleibt fakt, dass sich in den verbänden vor allem die starken und selbstbewussten organisieren und die vielen, die in prekären verhältnissen ihr dasein fristen, kaum gehör finden.

ich habe daher stets versucht die interessen der EPUs, freelancer und KMUs in den diskurs einzubringen und das wurde auch zu einem beschluss im fachgruppenausschuss. soll heißen, EPUs und KMUs sollen in der geplanten kampagne als schwerpunkt vermittelt werden.
leider war auch heute wieder sehr viel von topmanagern oder controllern die rede und es mag durchaus sein, dass einige EPUs und KMUs mit diesen zu tun haben, doch ganz generell gewann ich auch heute wieder den eindruck, dass hier eine philosophie zum tragen kommt, die da lautet, wenn wir das image für die großen verbessern, geht es auch den kleinen gut. das sehe ich nicht so.

der wert unserer dienstleitungen und die entlohnungen dafür sind höchst unterschiedlich, daher hätte ich es gut gefunden, wenn wir im laufenden prozess eine selbstreflexion durchgeführt hätten. denn ein befund im november 2010 war und ist nur zu richtig. es gibt eine vertrauenskrise zwischen kunden und agenturen. für diese vertrauenskrise tragen wir als dienstleister der kommunikationsbranche eine mitverantwortung.
wie können wir zb bei den oben genannten controllern ein verständnis für die kosten einer kampagne generieren, wenn wir gleichzeitig unentgeltlich einreicharbeiten sogenannte „goldarbeiten“ umsetzen? wie erklärt man überhaupt den kommunikativen unterschied zwischen „goldarbeit“ und „publikumsarbeit“? wie schätzen wir unsere eigene dienstleistungen ein, wenn wir für strategie und kreation kaum mehr honorare verlangen und uns auf handwerkliche fähigkeiten reduzieren lassen bzw. von agenturprovisionen von mediaetats leben?
welchen wert hat die idee und die kreation, wenn wir unsere eigenen mitarbeiterInnen nicht wertschätzen und in 8 von 9 bundesländern kein kollektivvertrag abgeschlossen wird? also mindeststandard für kreative arbeitnehmer?

wenn wir also ständig nur verständnis und vertrauen von kundenseite einmahnen, uns selbst jedoch nicht hinterfragen, dann bleiben alle unsere bemühungen hohl. dann wird es an gelebter glaubwürdigkeit mangeln.
das wird in diesem arbeitskreis auf dramatische art und weise überdeutlich. die verbände mahnen zu recht mehr tempo ein, sie verlangen entscheidungen und wünschen sich von uns als fachgruppe werbung wien weniger zank und hader.
nun kommt wieder vertrauen ins spiel.

dieses projekt leidet darunter, dass es an der spitze der fachgruppe werbung wien vorkommnisse gab und gibt, die jedes vertrauen zerstört haben. und weil das so ist, zieht man nun brandschutzmauern hoch. das macht vieles komplizierter, doch es ist leider notwendig. leidtragende sind nun die engagierten. für diese tut es mir aufrichtig leid. es ist mir jedoch auch ein anliegen festzuhalten, dass nicht der täter „haltet den dieb“ schreien soll.
vor allem weil frühzeitigst um ein konzept gebeten wurde, transparenz eingemahnt wurde und wir bei vergaben vorbild und nicht schwarzes schaf sein sollten.
das alles zusammen führte wohl auch dazu, dass von 22 eingeladenen verbänden geschätzte 5 anwesend waren. und auch die wenigen, die noch hier waren, stellten unmissverständlich die rute ins fenster. ich persönlich kann das alles nachvollziehen und es wäre mir ein persönliches anliegen, den betroffenen die sichtweise von team werbung wien mitzuteilen.
jederzeit an jedem ort.

wer mehr dazu erfahren will, den lade ich ein, diesen beitrag zu lesen: http://marcusarige.blogspot.com/2012/05/himmer-vergibt-im-hinterzimmer.html

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