die letzten wochen und monate versuchte ich mich in milde und gab der führung der fachgruppe werbung wien rund um kollegen himmer ein wenig zeit beim umsetzen angekündigter vorhaben. doch die letzte fachgruppenausschusssitzung bestätigte mich in meinem urteil, dass diese milde zu nichts führt außer zu gelebter inkompetenz.
ich will das an drei beispielen anführen.
1. das barcamp EPU / KMU. eine von kollegen hladky eingebrachte idee, der ich von anfang mehr als positiv gegenüber stand, weil es die erste veranstaltung gewesen wäre, die sich wirklich um die anliegen dieser größten gruppe innerhalb der fachgruppe angenommen hätte.wie wir bei den amici delle sva sehen können, ist das prinzip hilfe zur selbsthilfe ein sehr taugliches. vor knapp einem jahr wurde diese idee gut geheißen und wir bildeten den x-ten arbeitskreis. geplant war die veranstaltung für november 2011. im arbeitskreis kamen wir über den sommer überein, dass dieser termin schwer zu halten sei, wenn man es ordentlich machen wollte und verschoben die veranstaltung auf jänenr 2012. doch seitdem gab es keine weitere sitzungen. anfragen meinerseits verliefen ins leere oder wurden beschwichtigt. anscheinend bekam der wirtschaftsbund nasse hosen, kann er doch mit EPUs so gar nichts anfangen und sind KMUs für ihn auch nur ein begriff für das politische marketing. bezeichnend die reaktion von kollegen himmer auf meinen vorhalt in dieser sache, er wollte das konzept, obwohl im ausschuss beschlossen und mit einem budget ausgestattet, mangels eigener umsetzung gänzlich abschaffen.
2. NFC = near field communications. das scheint ein neuer fetisch unseres fachgruppenobmanns zu sein. im november 2011 wurde es vorgestellt und ein schlüsselanhänger für unsere mitglieder, als das neue mekka der kommunikation präsentiert. das problem bei dieser wie bei vielen anderen ideen: es wurde nur das endprodukt vorgestellt, eben dieser schlüsselanhänger, aber keine strategie, keine idee was man damit machen will, nur ein rahmenbudget erbeten, damit man sich ein wenig austoben kann. erst ende märz in der nächsten ausschusssitzung wurde detailliert vorgestellt, was man nun alles mit NFC machen könnte, betonte jedoch auch zugleich, dass NFC in form dieses schlüsselanhängers nur eine brückentechnologie sei. nach dem vortrag, der eigentlich schon im november hätte stattfinden sollen, fragte ich nach der strategie für die fachgruppe werbung. was wollen wir damit? was machen wir mit den gesammelten daten? wer verwaltet diese daten? welchen konkreten nutzen bringt das der masse unserer mitglieder? welche folgekosten entstehen der fachgruppe? warum setzen wir auf eine brückentechnologie, die in 2 jahren schon überholt sein wird? auf diese fragen gab es keine antworten, weil man sich diese fragen nie selbst gestellt hat. auch aus fachlicher unkenntnis heraus, will man wie die kleinen jungen mit etwas neuem spielen, ob es nun sinn macht oder nicht, steht nicht zur debatte. dass dafür mitgliedsbeiträge verschwendet werden, interessiert keinen.
3. die website / facebooksite der fachgruppe werbung wien. an keinem anderen projekt manifestiert sich die gebündelte inkompentenz so gut, wie an diesem. vor einem jahr beschloss man die erst 1 1/2 jahre alte „neue“ website zu überarbeiten. so manchem im führungsstab der fachgruppe war der metablog ein dorn im auge. also lud man zwei „agenturen“ ein die website zu überarbeiten, inhaltlich und strukturell. aus zwei agenturen wurden sechs vorschläge. aus diesen eine ausschreibung die an vier agenturen ging. von diesen vier durften / wollten nur zwei präsentieren und wenige zeit später stellte sich heraus, dass die gesamte ausschreibung eigentlich eine farce war, weil munter hinter den kulissen verschiedene briefings gegeben wurden. doch wie es auch immer sei, im november wurde der auftrag vergeben, ein erster workshop fand im jänner statt. wer nun glaubt, dass der sanfte relaunch der website und das anlegen der facebooksite schon fertig sei, der irrt gewaltig. zeit spielt vielleicht bei jenen eine rolle, die wir vertreten, doch nicht in der fachgruppe werbung. vielleicht ist das aber auch gewollt so. je weniger man mit seinen mitglieder kommunizieren muss desto besser. auf diese art hält man den deckel drauf. aber das ganze ist viel simpler. man hat ganz einfach keine ahnung, lässt sich ein x für ein u verkaufen und glaubt ernannten bis selbsternannten „social media experten“. schon die präsentation im november hat mich nicht wirklich überzeugt, alles war sehr konservativ konzipiert, nichts was wirklich die zunge schnalzen lässt, doch nun bleibt selbst von diesen trüben aussichten noch weniger übrig. auch hier gilt, wir verschwenden mitgliedsbeiträge, weil man dinge umsetzt, von denen man keine ahnung hat und das dadurch erzielte ergebnis nicht hält, was man sich verspricht. dadurch muss ständig nachgebessert werden .
an diesem beispiel wird es sehr deutlich: neue website 2010 (kosten) – verbesserungen und support 2010 + 2011 (kosten) – neuausschreibung 2011 (kosten) – relaunch 2012 (kosten). in summe wenden wir als fachgruppe für ein projekt das doppelte des nötigen auf. ein durchschnittlicher EPU verdient rund 11.000 euro im jahr, wir als fachgruppe werbug wien verschwenden für dieses projekt das vierfache.
das sind nur drei beispiele von vielen. in summe ergeben sie ein erschreckendes bild. die wirklichen probleme unserer mitglieder werden kaum angegangen. man reduziert das eigene handeln auf events und schmucke headlines ohne inhalt. weder wird dadurch das soziale problem unserer mitglieder gelöst, noch gibt es einen neuen zeitgemäßen kollektivvertrag. beim thema schwarze schafe herrscht seit über einem jahr funkstille und zum lobbyistengesetz äußern sich von seiten des wirtschaftsbundes kollegen für die die unschuldsvermutung betont werden muss. das haben sich die fachgruppe und ihre mitglieder einfach nicht verdient.