ein virus greift um sich.
es wird ausgesandt, um großes zu bewirken.
die rede ist vom virus der kreativen ideenwettbewerbe.damit wir uns richtig verstehen, damit sind nicht awards oder ähnliches gemeint, sondern die banalen schlichten versuche von kleinen bis ganz großen unternehmen, billig, billigst und ganz gratis zu ideen zu kommen.
gewunken wird oft mit den begriffen ruhm & ehre, es scheint ja auch sehr verlockend. endlich ein großer kunde als referenz, endlich im scheinwerferlicht stehen, endlich bekanntheit.
doch ist das so?
ich denke nicht, doch selbst wenn es so wäre, man tut sich damit keinen gefallen. man verschenkt das größte gut, das kreative haben – ideen.
ideen machen kreative zu kreative, ansonsten wird man zum handwerker degradiert.
ich gebe gerne zu, wir alle tragen ständig zu diesem sittenverfall bei. wir pitchen gratis um an aufträge zu kommen, wir verlangen nichts mehr für ideen, weil das so schwierig dem kunden zu vermitteln ist, wir beraten immer weniger und werden somit zu erfüllungsgehilfen.
die konsequenzen folgen. wenn man keine kreativen mehr braucht, um an ideen zu gelangen, genügen auch grafische handwerker, die brav die konzepte der marketingabteilungen abarbeiten. eine gefährliche spirale nach unten, die unsere gesamte branche erfasst.
anlass für diese ausführungen ist ein wettbewerb, den red bull gerade veranstaltet: http://www.redbull.com/cs/Satellite/de_AT/Red-Bull-Best-Ad-Contest/001242900367357
sie geben offen und unumwunden zu, dass ihnen die ideen für ihre kleinen spots ausgehen. an sich ein armutszeugnis für die betreuende agentur, die bei diesem spektakel brav mitmacht.
ich freue mich schon auf die bekanntgabe der „kleinen überraschung“ die es neben ruhm und ehre noch geben soll.
ich werde dieses beispiel auf jeden fall wieder in die fachgruppe werbung einbringen, denn dieses scheinbar gute, ist eine mogelpackung der superlative.